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Die beste Erbsensuppe der Stadt

Lasst Euch das nicht entgehen, sondern lasst es Euch schmecken.

Dem leiblichen Wohle und dem kulinarischen Genuss soll es dienen - das erste große Event des Jahres. Es passiert ja sonst nicht viel im Mehr-oder-weniger-Lockdown.

Immer wieder schleichen einige Kameraden um die Feldküche herum. Kein Fest in Sicht, um Hungrige satt und Genießer glücklich zu machen. Trotzdem - unsere Begeisterung fürs Kochen muss raus. Wir kochen einfach ohne Fest, auf dem Lindenplatz und ToGo.

Übrigens, in eine richtig gute Erbsensuppe gehört natürlich ein richtig gutes Stück Fleisch. Doch wir haben zusätzlich eine kleine Überraschung für Euch. Damit sind auch Vegetarier herzlich willkommen.

Bringt bitte gerne Eure eigenen Töpfe oder Tupperschüsseln mit.

Feldküche

Suppenliebe

Es ist kein Geheimnis, dass für Suppe ein ganz besonders großer Topf auch ganz besonders von Vorteil ist. Es finden viele gute Zutaten darin Platz. Und je größer der Topf, desto mehr unterscheidet sich die Art und Dauer der Zubereitung von dem, was am heimischen Herd gezaubert wird. So muss sich letztlich niemand wundern, dass es aus der Feldküche einfach anders schmeckt, so sehr man sich daheim auch anstrengt, und zwar meistens ganz besonders lecker.

Zeise hat's erfunden in Altona

Der Prototyp der Feldküche steht in Hamburg im Altonaer Museum, erwähnt erstmals in einer Patentschrift vom 30. Mai 1850. Wer Lust hat, kann sich das gut erhaltene Original dort ansehen. Ein Handkarren aus Metall, vier Räder verschiedener Größe, ein Kanonenrohr zum Dampfablassen (daher der Name Gulaschkanone), mehrere integrierte Kochtöpfe.

Es war einmal in Hamburg... Jahrelang experimentierten der Apotheker und Industrielle Heinrich Zeise und sein Sohn Theodor in unterschiedlichen Bereichen mit Wasserdampf. Die Idee einer transportablen Dampfkochanlage kam auf und reifte zu einer einsatzbereiten Küche. Keineswegs hatten sie dabei im Sinn, Soldaten im Feld zu verköstigen. Ihr Antrieb war ein völlig anderer. Heute nennt man das wohl "sozial engagiert". Die Zeises verfügten nicht nur über ein gutes Vermögen und Erfindergeist, sondern hatten auch ein großes Herz und wollten helfen, durch die Bespeisung der Armen und Bedürftigen das Elend in ihrer Stadt zu lindern. So blieb ihre geniale Erfindung zunächst lokal und auf diesen Zweck begrenzt.

Innovativ waren sowohl die Mobilität der Küche und der fertigen Speisen als auch die dampfbetriebene Kochstelle. Der Brennraum autark, geschützt, sparsam durch den Kamineffekt. Fertigkochen und langes Warmhalten durch Rest- und Eigenwärme, sogar während des Transports. Preisgünstig und effizient sowie schmackhafter und gesünder als herkömmliche Armenkost.

Allerdings hat das Militär immer ein feines Näschen für Innovation und entdeckte recht bald die Vorzüge der Feldküche für den Einsatz an der Front. So kam während des Schleswig-Holsteinischen Krieges (1848–1851) Zeise Erfindung erstmalig für militärische Zwecke zum Einsatz.

Der Vollständigkeit halber: Wer wann was genau zuerst erfunden hat, ist kaum vollständig nachvollziehbar. Bereits 1813 soll Goethe in seinem Tagebuch erwähnt haben, dass Friedrich von Kurkowski-Eichen eine fahrbare Feldküche konstruiert haben soll.

Mit Fissler zum Militär

Karl Rudolf Fissler erfand 1892 ebenfalls eine transportable Küche und initiierte damit im Ersten Weltkrieg einen Durchbruch bei der Verpflegung auf den Schlachtfeldern. Seine robuste Feldküche konnte sogar durch unwegsames Gelände an abgelegene Orte transportiert werden, um Streitkräfte mit warmem Essen zu versorgen. Auch zum Wäschewaschen, Alkohol-Brennen und für die medizinische Versorgung war die Feldküche dienlich. Tatsächlich Gulasch aus der Feldküche ist wunderbar, wäre aber eine ziemlich teure Versorgung. Charakteristisch sind preiswerte Suppen, die gut sättigen. Im Zweiten Weltkrieg standen vornehmlich getrocknete Hülsenfrüchte auf der Speisekarte. Preiswert, geringes Gewicht, nahrhaft und lange haltbar. Vielleicht der Grundstein für den heutigen Feldküchenklassiker - die Erbsensuppe.

Heiß, lecker und zivil

Der Siegeszug der Gulaschkanone setzte sich fort, militärisch und glücklicherweise vor allem zivil. Katastrophenschutz, Volksfest, Wochenmärkte... überall begegnet sie uns. Und hier schließt sich der Kreis. Wir wollen uns begegnen, deshalb kochen wir für Euch. Freundschaftlich und 100 % friedlich. Eine gute Mahlzeit macht ja nicht nur satt, sondern auch glücklich und zufrieden.

Wir sehen uns am Samstag auf dem Lindenplatz.

Nicht vergessen: Bringt bitte gerne Eure eigenen Töpfe oder Tupperschüsseln mit.

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